Freitag, 30. März 2012

Bei Facebook Freunde finden

Nicht nur in unserem Freizeitportal - fantastisch einfach kann man angeblich auch mit Facebook neue Freunde finden. In kurzer Zeit hat man ein eigenes Freundesnetzwerk aufgebaut. Auch Menschen, die im echten Leben von anderen eher als langweilig, unsympathisch oder unkommunikativ eingeschätzt werden, können mithilfe des wichtigsten sozialen Netzwerks eine beeindruckende Freundesliste entwickeln. Das klingt zu schön um wahr zu sein.

Ist dabei sein wirklich alles?


Wie großartig eine Freundesliste mit 295 Freunden bei Facebook sich auf das reale Leben eines Menschen auswirkt, der sonst eher gemieden wird, wurde sicher noch nicht offiziell untersucht. Diese Untersuchung braucht es wohl auch nicht. Denn jeder weiß, dass eine "gefällt mir" Freundschaft nicht unbedingt eine Substanz hat. Kurze Postings helfen dabei sich nicht alleine zu fühlen - obwohl man es trotzdem sein kann. Und nachdem die Gesellschaft ein paar Jahre lang bei Ebay gelernt hat - durch geschickte Fotos und Präsentationen - zu Spitzerverkäufern zu werden, lernt man derzeit vornehmlich die Selbstpräsentation in sozialen Netzwerken. Nicht jeder kommt damit so gut klar.

Sind wir nicht alle ein bisschen Superstar?

Die Tage der Castingshows im TV sind gezählt. Wozu soll man auch andere Leute zu Superstars wählen, statt an seinem eigenen Image und seiner Bekanntheit zu arbeiten? Ein gesundes Selbstbewusstsein hat noch nie jemandem geschadet. Und nur wer beliebt ist und wer viele Freunde hat, kann wirklich wichtig sein. Sich selbst bewusst zu sein oder zu werden braucht Ruhe und Zeit, da sich wirkliches Bewusstsein in Verbindung mit dem Unterbewusstsein entwickelt. Es ist ein innerer, persönlicher Prozess. Die Angebote von Facebook lenken häufig davon ab, denn sie sind fokussiert auf Äußerlichkeiten und dies scheinbar grenzenlos. Das Tempo und die Reaktionszeiten erreichen Höchstgeschwindigkeit.

Die schöne neue Welt

Das Gefühl sich echt und ganz begegnet zu sein ist schlecht zu beschreiben aber einzigartig schön. In unserem Land fühlen sich die meisten Menschen voneinander getrennt. Flüchtige Begegnungen und oberflächliche Höflichkeiten bestimmen dort die Begegnungen. Vorurteile in Gedanken und Worten, Zäune und Abgrenzungen an Gebäuden zeigen uns dies klar auf. Im Lebensarchiv von Facebook wird Transparenz, Offenheit und Einheit demonstriert; eine schöne globale Gesellschaft und Welt entsteht im Internet. Und wahrscheinlich ist dieser Anstoß in vielen Fällen hilfreich. Aber es sind und bleiben die realen, echten Freunde die uns sagen, wie weit wir persönlich dabei wirklich gekommen sind. Wohl dem der welche hat.


1 Kommentar:

  1. Heutzutage gute Freunde zu finden, ist wirklich schwer. Natürlich muß man etwas dazu tun. Raus aus der Wohnung und sich unters Volk mischen. Aber auch ehrenamtlich tätig sein. Es ist eine gute und auch befriedigende Aufgabe anderen Menschen zu helfen. Man kann so der Einsamkeit entfliehen und gleichzeitig etwas Gutes tun.

    AntwortenLöschen

Die Reise vom Kopf ins Herz - Buchtipp

Die meisten Menschen wissen mehr über Greta Thunberg oder über ihren Nachbarn, als über sich selbst. Sie haben keine wirkliche Beziehung zu...